15. November 2025 - 14. Juni 2026
Museumsfoyer im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 9 - 18 Uhr | Montag geschlossen
Der Eintritt ist frei!
Die Schau basiert auf einer jüngst erworbenen Sammlung von Ansichtskarten, von denen eine Auswahl bereits in der Fotoausstellung „Menschen im Bayerischen Wald 1900-1950“ in der Eschergasse zu sehen ist. In ihrer Fortsetzung und Erweiterung bauen wir die Präsentation dreidimensional aus und inszenieren Aspekte des damaligen Lebens anhand von Originalobjekten.
Die erzählten Geschichten fußen auf neuesten Forschungen unseres Direktors Dr. Richard Loibl zu seiner Heimatregion, die Themen aus den Ansichtskarten aufgreifen.
Erst spät wurde der Bayerische Wald an das Eisenbahnnetz angebunden. Mit der Nebenlinie Deggendorf – Kalteneck begann man 1910. Die Postkarte zeigt die Baustelle mit Lok beim Dorf Siebenhasen, heute Ortsteil von Tittling. Der Tittlinger Kirchturm grüßt im Hintergrund. Bei dem Projekt waren Arbeiter aus Italien, Österreich und Ungarn tätig, die hier mit ihren Werkzeugen posieren. Darüber hat sich „Simhoser“ Bauernschaft versammelt. Die Frau im Vordergrund mit dem irdenen Maßkrug ist Maria Mayer, Wirtin der Brauerei-Gaststätte zur Post. Sie bekam Konkurrenz durch die im Text erwähnte Bahnhofsrestauration, die später im Volksmund mit „Rantn“ abgekürzt wurde.
Die Donau und der Grenzverlauf zu Österreich im Süden, die uralte bayerisch-böhmische Grenze und die Flüsse Chamb und Regen im Norden: sie umrahmen den Bayerischen Wald. Die historische Karte aus dem Jahr 1906 dient Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher, zur Orientierung.
Zu den wichtigsten Landmarken gehören die Berge Osser, Arber, Falkenstein, Rachel, Lusen und Dreisessel, die 150 km lange Quarzformation des Pfahls sowie die Städte, Märkte und Ortschaften Deggendorf, Viechtach, Regen, Zwiesel, Grafenau, Freyung, Bayerisch Eisenstein, Bogen, Ruhmannsfelden, Hengersberg, Tittling, Perlesreut und Waldkirchen. Die Karte zeigt Ihnen überdies die enge Verflechtung mit dem Gäuboden und den Donaustädten Passau und Regensburg auf der einen, dem heute tschechischen Böhmerwald auf der anderen Seite.
In Grün sind überdeutlich die forstlich genutzten Waldgebiete zu erkennen. Anhand der kleinen roten Symbole können Sie die weiteren typischen Wirtschaftszweige der Region ausmachen: neben verschiedensten Arten der Holzverarbeitung Granitsteinbrüche und Glashütten, Graphitabbau und Papierfabriken.